Cokefinger

(Original artwork Copyright MGM / United Artists)

Marcus Johanus – Entfesselter Tod

Seit längerem schon verfolge ich den Vidcast Die Schreibdilettanten, auch wenn ich nicht wirklich dazu komme, mir konkrete Gedanken zu einem eigenen Buch zu machen. Der Cast ist dennoch immer interessant und unterhaltsam. Natürlich erweckt die fachliche Diskussion der beiden Autoren Axel Hollmann und Marcus Johanus auch das Interesse an deren eigene Werke, von denen ich bereits drei gelesen und hier rezensiert habe. Neu hinzugekommen ist nun Entfesselter Tod von Johanus.

Während sich Tödliche Gedanken als Jugendroman entpuppte, hat man es mit diesem Buch mit einem echten Thriller zu tun. Auch ohne Bezug zum Vidcast ist die Handlungsbasis für mich interessant, denn anscheinend teile ich das Interesse für Illusionisten mit dem Autor. Das gilt wohl auch für Bücher, Filme und Serien mit (weltlichen) Magiern als Protagonisten, wie “The Prestige”, “The Illusionist”, “Now you see me”, “The Mentalist” oder “Deception”.

In Entfesselter Tod ist es nun der Entfesselungskünstler Vanick, was auch zu dem schönen Wortspiel im Buchtitel führte. Dabei macht der sich im eigenen Leid suhlende, ehemalige Star und “neuer Houdini” Christopher Vanick im Rahmen der Handlung eine erstaunliche Entwicklung durch, um seinem und dem seiner Freundin drohendem Schicksal zu begegnen. Wie die Kunsstücke, die Zauberkünstler üblicherweise zeigen, ist auch die Entwicklungsgeschwindigkeit in meinen Augen ein wenig unglaublich, aber auf Grund der flotten Erzählung gut verzeihbar.

Es gab im Roman nur wenige störende Dinge, die der Freiheit eines Autors aber sicherlich obliegen. Beispielsweise erscheint mir das initiale Vorgehen der Kommissare bei der Verhaftung Vanicks leicht unrealistisch. Die Überzeichnung einiger Charaktere schmerzt jedoch nur wenig, denn die Handlung insgesamt und die der einzelnen Personen im Roman verbleibt stimmig bis zum Schluss. Einziger Wehrmutstropfen: die (teilweise) Auflösung erfolgt mir hier, wie schon bei Tödliche Gedanken, einen Tick zu früh. Wenn auch eher überraschend und mit wenig Möglichkeiten, sie selbst zu finden (oder ich habe es übersehen, was wiederum gut wäre).

Marcus Johanus hat aus meiner Sicht mit Entfesselter Tod eine ordentliche Steigerung hingelegt. Ein knackiger Thriller ohne Längen der mich (haha) gefesselt hat. Gerne mehr davon.

Petra Mattfeldt – Sekundentod

Es passiert doch eher selten, dass ich mich über den Protagonisten eines Romans ärgere. Mit Sekundentod hat es Petra Mattfeldt jedoch geschafft, mir eine an sich gute Story zu verleiden. Denn die Hauptfigur des Romans, Kriminalkomissar Falko Cornelsen, und sein Team erscheinen darin über lange Strecken so verbohrt und mit Brettern vor den Köpfen zu ermitteln, dass ich das Buch fast in die Ecke geknallt hätte.

Cornelsen wird als “superschlauer” Ermittler portraitiert, mit einer (schnell nervig werdenden) Art, sich per “Herunterzählen” autosuggestiv in den Täter zu versetzen oder Tatorte zu analysieren. Ausgangspunkt des Romans ist der Mord an eine Autorin, anscheinend Handlungsgleich zu ihrem aktuellen Roman. Die Erfolgsromane der Autorin handeln allesamt von Serienmördern, die Qualität der Romane scheint zumindest nicht der Grund für den Mord zu sein. Schnell wird auch ein Verdächtiger gefasst, der dann nicht nur für die eine Tat sondern gleich als Serientäter in Frage kommt. Und für die ermittelnde Kommissare steht dies alles wie in Stein gemeißelt fest, auch wenn es für mich als Leser schnell wenig Sinn ergibt.

Natürlich hat der Kommissar auch ein Eheproblem, allerdings trägt die (teilweise eigenartige) Auseinandersetzung damit leider nichts zum Roman oder Charakter Cornelsens bei. Höchstens derart, dass dessen unsympathisches Wesen verstärkt wird. Ob dies Absicht ist, konnte ich nicht wirklich herauslesen. In einer Szene wird beschrieben, wie er sich in der Vergangenheit gegen einen anderen Kommissar durchsetzte, indem er ihn vor anderen bloß stellte. Aus meiner Sicht weniger clever als gehässig.

In meiner Betrachtung zu The Black Echo hatte ich angemerkt, dass recht wenig Frauen darin vorkamen. Nun ist der Roman aus den 90ern. Bei einem Roman aus 2014, zudem noch von einer Autorin, wundert es mich allerdings umso mehr, dass fast alle in der Handlung vorkommenen Frauen die Rollen von Opfer einnehmen. Lediglich eine junge Kommissarin, die eher als Statistin auftritt, trägt zu den Ermittlungen bei.

Offensichtlich lässt mich die Geschichte zwiespältig zurück, wobei mir die Idee wesentlich besser gefallen hat als die Ausführung. Sprachlich und vom Aufbau ist die Erzählung gut gelungen. Vielleicht ergibt sich irgendwann noch ein zweiter Blick in die Welt von Petra Mattfeldt.

Michael Connelly – The Black Echo

So, after seeing the fourth season of Bosch, I decided it is time to read the novels it is based upon. Actually, Michael Connelly is also involved in the TV series that is derived from his novels. The Black Echo was published in 1992, and thankfully many changes have been made from the novels to TV, so I could enjoy the first book with a fairly new storyline.

In the novel, Harry Bosch is still the cop, has a bit different background because of the time frame (Vietnam veteran instead Golf war), but in the end he is quite the same kind of person. Maybe even a bit less sympathetic than in the television series. There is also Jerry Edgar and Eleanor Wish in the novel, but the roles are differently set. And while the story of The Black Echo was adapted as season 3, it span quite a different world, following a former fellow from the war named Meadows being murdered for cover-up.

One learns quite a lot about the man Harry Bosch and his history in this first book. It becomes clear that he is a man of principles, a stubborn and self-confident kind of guy. There seem to be no friends in his life and he surely makes none the way he behaves. Of course, he gets to solve the case, and it turns out rather different than the reader might suspect.

I like the style, Connelly develops the story and its characters. There seem no usual types of men and women, where I think the women come very short (maybe the 90s style). And, as said, the resolution came quite unexpected. I’ll surely follow up on this.

Syn-Coke-Z

Zero Art can be applied in many places. Well, rather than Art, one could call this Zero Fakes.

(Original Cover Design Copyright IC / da Music, Michael Weisser)

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