Martin Bähr – Moser und der Tote vom Tunnel

Deutsche Autoren stehen immer wieder gerne auf meiner Leseliste, es gibt sicher viele sehr talentierte Schreiber auch in unseren Landen. Martin Bähr kannte ich vorher noch nicht, seinen Roman Moser und der Tote vom Tunnel fand ich beim Stöbern in E-Books. Der Gmeiner Verlag war mir ebenfalls unbekannt, scheint aber ein progressives Label mit allerlei Kriminalerfahrung zu sein.

Der Kriminalroman spielt Ende des 19ten Jahrhunderts und hat nebenbei ein paar Bezüge zur damaligen Lebensweise und zum Kaisertum. Kriminalrat Ludwig Moser ermittelt im aufstrebenden Städtchen Pirmasens. Den Hintergrund bildet ein anscheinend tatsächlicher Unglücksfall zu dem Bähr eine Nebengeschichte mit Mordfall und anderen Verbrechen hinzudichtet. Ein an sich interessantes Szenario mit einem schrulligen aber schlauen Ermittler. Dessen Nachforschungen ziehen sich über ein halbes Jahr hin, wobei er zwischendurch immer wieder von neuen Entwicklungen erfährt und bis ins tiefe Österreich reist.

Der Erzählstil ist eigentlich recht passend zur Handlung des Romans, mit teilweise leicht amüsantem Unterton. Leider allerdings oft auch ein wenig spröde und trocken, mit wenig Hang zur Ausschmückung der Szenerie. Leider sind es mal wieder einige Zufälle, die den Protagonisten auftretende Fragen klären lassen, zum Teil sogar ausnehmend unglaubliche Begebenheiten. Am meisten jedoch ärgert mich der Schluss des Romans, denn hier wird nicht wirklich aufgeklärt sondern eher die Fantastereien des Moser zur Lösung proklamiert. Schade.

 

Kenneth John Atchity – The Messiah Matrix

Well, the last post has been a while ago. Meanwhile, I finally finished The Messiah Matrix, which is one of my first (english) novels I read as e-book. Although it’s the same book, it’s a different experience, as one is tempted to use extra features like, e.g.,  the built-in dictionary. But this post is not about using an e-book for a foreign language novel.

On topic. I do not remember, how I found about this novel. Kenneth Atchity was unknown to me prior to reading The Messiah Matrix, also he wrote quite a bunch of books, fiction and non-fiction. And one can feel his experience in writing, as the novel took me in quickly. It has quite a good overall pace, taking up its speed from the beginning with a murder, a confession, and a mystic discovery of some coin. Unfortunately, it loses some of the thrill in the mid of the story, when the parallel threads merge, and historical story-telling is used to explain the theories of Monsignor Oscar Issac, who worked for the Society of Jesus to find about the true origins of the New Testament. Not to mention that his search triggered some guys of the catholic church to run several not-so-christian actions.

The main protagonists, Father Ryan McKeown and Professor Emily Scelba, are drawn into the trial of the early dead Isaac by relationship to the Monsignor, so far so logical. Throughout the story, quite a lot of accidents and luck lead to a fair plausible plot. The protagonists sometimes seem a bit naive, sometimes very clever, and most times very lucky. But, how else would such a story work out?

Regarding the overall story, I think it’s a quite interesting idea to try explain the Testament’s coming into existance from a real history background like told. As a downside, to me, the novel has a bit to much of a happy ending and does not leave anything open to think about.

 

Jussi Adler-Olsen – Das Alphabethaus

Eine doch eher ungewöhnliche Lektüre für meinen Geschmack lag mir mit dem Buch Das Alphabethaus von Jussi Adler-Olsen vor mir. Die Kriminalromane um dessen Kommissar Mørck haben mir ja zum größten Teil gefallen. In diesem Roman jedoch (der eigentlich sogar Adler-Olsens Erstlingswerk ist) erzählt er von zwei Freunden Bryan und James, die in Teil Eins des Buchs im zweiten Weltkrieg auf gemeinsame Mission geschickt wurden, und nach derem Fehlschlag sie eine traumatische Zeit in einem “Psycholabor” verbrachten. Der zweite Teil spielt Jahre später, als Bryan versucht, den Tod geglaubten Freund wiederzufinden. Der Thrill ergibt sich durch eine Gruppe Deutscher SS-Offiziere, zunächst als Simulanten in dem Alphabethaus und später als Gegner bei der Suche nach James.

Im Prinzip wird im Roman das Szenario des zweiten Weltkriegs nur als Hilfsmittel benutzt. Es handelt sich nicht im Ansatz um einen Kriegsroman, soll es auch nicht sein. Allerdings hat sich Adler-Olsen der SS-Offiziere auf sehr klischeehafte Weise einen Gegner aufgebaut, das Setting und die Gegner wirken alle leicht austauschbar und bleiben durchweg recht farblos.

Überhaupt ist der Handlungslauf sehr unglaubwürdig. Der “rote Faden” stützt sich auf zu viele Zufälle, die Protagonisten erscheinen oftmals sehr naiv und entscheiden sich für Wege, die sehr fragwürdig sind. Als Folge nahm mich das Schicksal der beiten Briten nicht wirklich mit, die Erzählung blieb oberflächlich und distanziert. Die Geschichten der Antagonisten wurden lieblos in Mitten der Geschehnisse wie zitiert vorgetragen, so dass auch keine wirkliche Antipathie aufgebaut wird. Zwar war deren Handeln brutal und abstoßend, aber auch hier bleibt man als Leser auf Distanz zum Geschehen.

Im Nachwort erklärt Adler-Olsen, dass der Roman von Freundschaft erzählt und davon, im Stich gelassen zu werden. Für mich ist es keines von beidem. Es erzählt von zwei Parteien, die sich zu zwei unterschiedlichen Zeiten als verbitterte Feinde treffen, und von denen eine Partei obsiegt. Und dies leider gespickt mit nicht nachvollziehbaren Verhaltensweisen und noch mehr glücklichen Umständen.

 

Marcel Feige – Kalte Haut

Selten war ich mir so uneins, wie über diesen Thriller von Marcel Feige. Kalte Haut erzählt über die Rückkehr eines erfolgreichen Profilers (oder Fallanlytikers, wie im Roman öfter berichtigt wird) nach Berlin, wo ihm gleich ein Fall vorgesetzt wird, der seinem letzten aus den USA sehr ähnelt. Im Nachhinein gefällt mir die Storyidee wirklich gut, und auch die Schreibe Feiges ist größtenteils sehr angenehm und teilweise gar mitreißend.

Es bleibt allerdings ein gewisses Unbehagen zurück, und das meine ich nicht inhaltlich. Nach dem ersten Drittel des Romans musste ich mich schon ein wenig drängen weiterzulesen, denn trotz einiger “Aktion” in der Handlung passierte für mich als Leser nichts Interessantes. Es las sich eher wie eine langatmige Einführung der Handlungsträger mit vielen kleinen Details und Detailchens. Zwar spielten einige davon auch später noch eine Rolle, aber so manche Finte des Autors bezüglich Täter und Motiv sind hier doch ein wenig zu offensichtlich platziert. Auch die Erzählweise im Verlauf des Romans ändert sich des öfteren, so dass ich einige Male nicht wusste, ob es nur ein oder mehrere Autoren waren, die sich hier versuchten. Was im ersten Drittel die andauernden Türkisch-Deutsch-Duplikate in der direkten Rede waren, wurden zum Ende des zweiten Drittels die andauernden Hinweise auf Musikstücke und Zitate daraus: nervige Häufungen von Nebensächlichkeiten, die den Lesefluss bremsten.

Die Grundidee selbst wird jedoch gut erzählt und in Handlung umgesetzt und manchmal überraschend. Man merkt jedoch schnell, dass so einige Personen des Romans nicht das sind, was sie scheinen, auch wenn Feige dies desöfteren verschleiert und den Leser mehr oder weniger geschickt in die Irre führt. Statt eines überraschenden Endes erwartete mich die Bestätigung eines Verdachts, was aber nicht minder befriedigend ausfällt.

 

Joe Haldeman – The Accidental Time Machine

Finally, I turned over to some science-fiction novel again. Browsing in some recommendations, I found out about Joe Haldeman, who is very well known for his SF. So I decided to purchase The Accidental Time Machine for a first read of this author, and I was in no way disappointed.

Haldeman’s writing is clear and eidetic, the protagonists are well introduced and become three-dimensional throughout the story, which starts somewhat in the future from now, but still reasonable close to be familiar to the reader. It jumps right into the matter of the novel, when Matthew Fuller accidentally discovers the time machine. After some testing, he dreams of a bright, rich, and popular future of his, but he causes rather trouble when jumping into the future.

Haldeman sets out very uncommon scenarios each time Matthew travels further into the future, which is the only direction the time machine goes. It’s not at all as the protagonist imagined, and neither what the reader expects from what one knows about time travelling stories since H.G.Wells. Especially, the story does not end, where it begins, but still delivers a closed and somewhat surprising loop wrt. the plot.

Very good read, enjoyed it a lot. Hopefully, soon again.

Andreas Schmidt – TodesDuft

Es ist noch gar nicht so lange her (gerade mal einen Monat), dass ich WeserTod von Andreas Schmidt las. So richtig begeistert hatte mich der Roman ja nicht, aber ich wollte nicht von einem Roman direkt auf alle schließen. Nun also TodesDuft, der dritte Roman in der Weserbergland-Reihe des Autors.

Nach Sichtung des Klappentextes war ich auf einen spannenden Wirtschafts- und Wissenschaftskrimi vorbereitet. Und das erste Kapitel lies mich auf ein Lesevergnügen ähnlich zu einem Fitzek-Roman hoffen. Alles ein wenig geheimnisvoll, Experimente an dem Gehirn einer Frau, etwas scheint schiefzugehen. Doch dann nimmt der Roman schon mit dem zweiten Kapitel eine ungeheure Wendung, und leider nicht zum Guten. Es folgt ein ziemlich heilloses Durcheinander von planloser Ermittlungsarbeit, sich merkwürdig verhaltende Protagonisten (tragende wie Nebenrollen), eher fruchtlose Versuche, durch Szenen mit dem Täter ein wenig Spannung hinein zu bringen, von der Handlung losgelöste Nebenschauplätze und ein extrem abruptes, zufälliges und nicht zufrieden stellendes Ende.

Wie auch bei WeserTod, die Idee zur Story ist wirklich gut. Allerdings arbeitet Andreas Schmidt sehr handwerklich und lässt sprachliche Rafinesse vermissen. Deshalb erscheint mir der Roman eher wie ein unfertiges Gerüst als eine ausformulierte Geschichte. Schade.

Sebastian Fitzek – Der Augensammler

Der AugensammlerIn letzter Zeit häufen sich die deutschsprachigen Bücher, die ich so lese. Aber auch dieses Mal hat es sich wieder gelohnt. Denn Der Augensammler ist ein genialer Psychothriller, der einen schnell in seinen Bann zieht. Eigentlich bin ich ja kein Fan von Ich-Erzählern, wie es dieses Buch teilweise ist, aber Sebastian Fitzek schreibt auch die Ich-Anteile so gut, dass es mir kaum aufgefallen ist. Der gesamte Roman ist in einem lockeren und natürlichen Schreibstil gehalten, sehr angenehm zu lesen. Und auch das in der Buchrecherche erworbene Wissen ist flüssig in der Erzählung eingebaut, was ich doch bei vielen deutschsprachigen Romanen vermisse.

Schon die Einleitung deutet darauf hin, dass in dieser Geschichte einiges anders ist. Wie auch die Handlung, so ticken auch die Seiten und Kapitel wie ein Countdown herunter. Das der Anfang nicht immer auch der Anfang, und das Ende nicht unbedingt das Ende der Story sein müssen, wird einem allerdings erst zum Schluss des Romans klar. Geschickt verwebt Fitzek Wahrnehmung und Wirklichkeit der Hauptprotagonisten Alexander Zorbach und Alina Gregoriev auf ihrer Jagd nach dem Versteck des entführten Kindes. Gestresst durch diese Gegensätze und dem unwahrscheinlich Übersinnlichen erkennt Zorbach die Wahrheit über Alina erst, als der Roman schon am Ende angekommen ist. Und auch als Leser steht, liegt, sitzt man vor dem Schluss der Geschichte und sieht sich am Anfang angekommen. Und plötzlich ist alles so klar und die Zufälle und Ungereimtheiten der Suche lösen sich in Logik auf.

Der Augensammler war mir ein großes Lesevergnügen, wie schon so einige Romane von Sebastian Fitzek. Eine Jagd, vorgeblich zur Rettung eines Jungen, der ich teils atemlos beigewohnt habe.

Andreas Schmidt – Wesertod

Andreas Schmidt - WesertodMan soll ja jeder Sache etwas Gutes abgewinnen. Wenn man den ganzen Tag kränklich im Bett verbringt, zum Beispiel. Nun, es hat wirklich etwas Gutes: es gab mir Zeit zum Lesen.

Mit Wesertod lag diesesmal ein deutschsprachiger Kriminalroman auf meinem Tablett. Ein Weserbergland-Krimi von Andreas Schmidt. Das Thema des Krimis ist erstaunlich aktuell, bezieht es sich stark auf die durch die Flutkatastrophe in Japan in den Fokus geschobene Atomkraftproblematik. Somit also auch die in Deutschland gestiegene Angst vor eine Katastrophe durch ein AKW-Unglück bzw. -Terrorismus. So wird zumindest der politische Handlungsrahmen gesetzt. Inhaltlich ist der Roman jedoch eher einfacher gestrickt. Ein Kommissar auf Urlaubsreise zur (ein wenig mehr als) befreundeten Kommissarin in Hameln, die gemeinsam in die Ermittlungen zu einem 10 Jahre alten Todesfall einsteigen. Zu dem sich ein dann Mord gesellt. Und eine Erpressung terroristischer Natur.

Der Autor hat hier eigentlich alles fachlich richtig gemacht, was die Erzählung angeht. Hier und da ein wenig künstlich die Spannung aufgebaut, sowohl in Bezug auf die Ermittlungen, als auch zwischenmenschlicher Art. Leider ist fachlich auch der richtige Begriff für die Schreibe. Wie aus dem Lehrbuch beginnen viele Szenen mit der Beschreibung der Umgebung, sei es die Landschaft mit vielen Details oder eine Wohnung mit zahlreichen Einzelheiten. Wie ich schon öfters in deutschsprachigen Romanen festgestellt habe, wird der Leser aufdringlich mit recherchierten Fakten wie z. B. Ortsangaben und technischen Eigenschaften versorgt, die für mich zumindest den Lesefluss beeinträchtigen.

Mein Fazit: von der Idee und Handlung her gut, vom Schreibstil eher nicht mein Ding, ein wenig zu trocken und geradlinig.

Karsten Kruschel – Galdäa, der ungeschlagene Krieg

Endlich habe ich mal wieder ein wenig Zeit zum Lesen gefunden. Über Karstens Vilm-Bücher hatte ich ja schon gebloggt, heute ist sein 2011 erschienenes Buch Galdäa, der ungeschlagene Krieg an der Reihe. Das Buch lag schon eine echt lange Weile auf meinem Lesetisch, aber ich bin einfach nicht dazu gekommen zu lesen. Kürzlich wurde es gar zum Phantastik-Couch Buch des Jahres gekürt, und zurecht.

Auch, wenn die Grundlage des Buchs zwei Kurzgeschichten waren, es liest sich wie ein richtiges Buch. Und einigermaßen fett, mit über 400 Seiten. Es streckt sich über mehrere Handlungsebenen, die jeweils die natürlich miteinander verwobenen Geschichten der einzelnen Protagonisten erzählen. Zum Einen die geheimnisvolle Ja’ana K’jonasoidt Hakon T’Arastoydt, die aus einem Institut ausbricht und einen Weg in die Freiheit sucht. Dann ist da der Student Michael Sanderstorm, der eine Studienabschlussarbeit über den galdäischen Krieg schreiben will (oder muss) und dabei unglaubliches entdeckt. Und schließlich dem erfolgreichen Musiker Markus Hataka, von Jana Hakon (einer Alias-Person von Ja’ana K’jonasoidt Hakon T’Arastoydt) besessen und beseelt, taumelt er in die merkwürdige Geschichte um die Wahrheit über Galdäa und den Krieg hinein.

Als Leser wird man hier in eine wunderbare und wundersame zukünftige Welt getragen. Nicht episch erzählt, sondern spannend und amüsant breitet sich hier ein Universum an Lebewesen unterschiedlichster Coleur aus. Ausführlich, nicht ausufernd, werden einem die handelnden Personen näher gebracht. Und kaum glaub man, eines der Wesen verstanden zu haben, kommt eine neue Facette hinzu. Es macht einfach Spaß, die Handlung mitzuerleben und Jana, Michael, Markus, Kaddok, Bonnie Wayss, und Co. dabei zu begleiten, wie die Hintergründe zu den Galdani aufgedeckt werden und deren ungeschlagener Krieg ein mächtiges Ende findet.

Working on new music

It’s been quite a while, since muse got hold on me. Since a week or so I am working on new music.

The one actually got triggered by an electronic music contest I have been invited to (as have many, many others somehow related to a worshipper organization). It’s themed on animals, single ones, groups or a complete zoo. A jury will select about 10 or so tracks of the submissions to be released on a CD. Well, not sure, if my track will be selected, but I am having fun doing the song and it will surely somehow find its way to be available online.

The second is a track fragment that lay dormant for about two years now. I had used it as an alternative intro in a few syndae podcast episodes. Now it is to be worked out to result in a full track of decent length. It’s more on the beaty side of music I do and thus should make a good track to be played on radio as well.

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